Berufsgemeinschaften der Pfarrhaushälterinnen

32 Pfarrhausfrauen aus sieben Bayerischen Diözesen trafen sich vom 04. - 08.11.2013 zu den Fortbildungstagen, diesmal im Haus „spectrumKirche", Exerzitienhaus der Diözese Passau

In Anlehnung an die Dreiflüßestadt Passau (blaue Donau, grüner Inn und schwarze Ilz) gestalteten die Pfarrhaus­frauen mit den zusätzlichen Farben rot und gelb ihre derzeitige Lebenssituation in Acryl. Das Gesamtkunstwerk war für alle beeindruckend.
Am ersten Abend begrüßten wir den neuen Geistl. Beirat des Landesverbandes, Msgr. Ludwig Zitzelsberger aus der Diözese Passau und dankten Anneliese Herfellner, die über 20 Jahre als Schriftführerin des Landesverbandes tätig war. Viel Spaß gab es beim Spieleabend und im Bierkeller.

Anhand einer Power-Point-Präsentation referierte Dipl.Ing. (FH) Thomas Rösch vom Bischöfl. Ordinariat Passau, zum Thema: „Arbeitssicherheit + Gesundheitsschutz". Oberstes Ziel im Bereich Arbeitsschutz ist die Schaf­fung und der Erhalt sicherer und menschengerecher Arbeitsbedingungen. Dazu gehören das Erfüllen der Arbeitsschutzvorschriften als gesetzl. Grundlage, sichere Arbeitsplätze inkl. Verkehrswege, vorausschauendes Vermeiden von Arbeitsunfällen, verhindern von Gesundheitsschädigungen.
Ihre Talente zeigten die Pfarrhaus­frauen beim „Adventlichen Gestal­ten" unter der Leitung von Monika Josef, Pfarrhausfrau in Passau. Hier­bei entstanden Engel und Tannen­bäume aus Papier gefaltet, sowie in mühseliger Kleinarbeit eine Christro­se.
Auch eine Orgelführung im „Hohen Dom" zu Passau durch Domorganist Ludwig Ruckdeschel stand auf dem Programm. Die Passauer Domorgel ist ein weltberühmtes Instrument, und als eine der größten Orgeln der Welt fasziniert sie hunderttausende Besucher des Passauer Doms und der Domorgelkonzerte.
1928 von G.F. Steinmeyer als größte Orgel der Welt mit 208 Registern er­baut, wurde sie während der Dominnenrenovierung von Ludwig Eisenbarth, Passau umgestaltet und mit 229 Registern 1980 eingeweiht. Gegliedert in 5 Orgelwerke ist diese Orgel in nahezu einzigartiger Weise in den Passauer Dom „hineinkomponiert" und bringt den schönen, erhaben-festlich in barockem Stil ausgestalteten Innenraum des Passauer Doms grandios zum Klingen.
Nach einem Stadtbummel traf man sich zum Abendessen im Gasthaus „Bayerischer Löwe".

Neben praktischen Einheiten beschäftigten wir uns schwerpunktsmäßig mit dem II. Vatikani­schen Konzil und dem Konzilspapst Johannes XXIII.
Dr. Michael Bär, Domdekan in Passau, gab uns eine kompakte Einführung in die Ziele des II. Va­tikanischen Konzils und eine gute Übersicht über die wesentlichen Konstitutionen und Dekrete des Konzils, das Papst Johannes XXIII. 1962 als 77-jähriger einberufen hatte und nach seinem Tod 1963 durch seinen Nachfol­ger Papst Paul VI. fortgesetzt wurde.Er zeigte uns die Hintergründe auf, wie die liturgische und biblische Bewe­gung wesentlichen Einfluss auf die Konstitution über die heilige Liturgie hatten und zu einer Liturgiereform führten. Die Aufwertung der Laienarbeit im Dekret über das Laienapostolat führte er uns vor Augen, entfaltete die wichtigsten Kernpunkte der dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung „Dei verbum" und die pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute „Gaudium et spes".Das Bemühen des Konzils, den Glauben im Heute zu verorten und zu ver­künden und die Einheit im Glauben zu stärken, wurden uns als wesentliche Punkte bewusst.

Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner, Domvikar und Leiter des Exerzitienhau­ses, führte uns in guter Ergänzung zu den Zielen und Inhalten des Konzils den Mann vor Augen, der dem Konzil durch seine Persönlichkeit ein Ge­sicht gab: Papst Johannes XXIII. Anhand der wesentlichen biographischen Stationen vom Bauernbuben über dem päpstlichen Legaten in der Türkei und späteren Kardinal bis hin zu vermeintlichen Übergangspapst und Überraschungspapst vermittelte er uns ein lebendiges Bild der Person Johannes XXIII. Die Menschlichkeit, der Charme und der Mut des kleinen Mannes, der über sich selbst lachen konnte („fett macht nett", „ich bin kein schöner Papst, aber ihr werdet es gut haben"), der „frische Luft" in die Kirche hereinlassen wollte, auch wenn sich einige dabei „verkühlen" und der tief im Glauben verwurzelt war („wer glaubt, der zittert nicht") hinterließen bei uns einen starken Eindruck und bestärkten in uns neu die Hoffnung auf auf eine menschliche, mutige und tief im Glauben verwurzelte Kirche.
Als Abschluss dieser Tage feierten wir einen Gottesdienst mit Msgr. Dr. Bernhard Kirchgessner.

Herzliche Einladung ergeht jetzt schon zur nächsten Fortbildung vom 10. - 13.11.2014 im Haus St. Klara Oberzell, Würzburg.

Luise Mai

 

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